Mondlandschaften und Rebellion: Exkursion ins Braunkohlerevier

Globale Überschwemmungen, zunehmende Dürren, Konflikte und (Energie-)Krisen sind auch Folgen des Klimawandels. Gerade fossile Energieträger spielen dabei eine große Rolle, wie mehrere Kurse des Westfalen-Kollegs auf "großer Exkursion" im Rheinischen Braunkohlerevier am 07.12.22 eindrucksvoll erleben konnten.

Kohle als nicht erneuerbarer Energieträger wird nicht zu unrecht als "Klimakiller" bezeichnet. Der besichtigte Braunkohle-Tagebau Garzweiler hinterließ bei den Studierenden den Eindruck einer Mondlandschaft, verlassene Geisterdörfer, die dem Tagebau weichen sollen, ein mulmiges Gefühl, das sich auch im neu entstandenen Dorf Neu Keyenberg nicht abschütteln ließ. Die Klassen 1.4., 1.7, 2.9 und der Erdkunde LK des 3. Semesters dokumentierten ihre Eindrücke dabei digital mit Fotos und Kommentaren in einem Padlet.

Der letzte Stop auf der ganztägigen Winter-Exkursion im Rheinland sorgte dann noch für ein echtes Highlight. Man besuchte das von Aktivist*innen besetzte Dorf Lützerath. Nach dem Motto "Lützi bleibt" setzen sich diese Menschen für ein globales Umdenken und gegen das Primat ökonomischer Effizienz ein. In kleineren Gruppen wurden die Studierenden und begleitenden Lehrkräfte von Akteuren vor Ort durch eine selbstgebaute und -organisierte Baumhaussiedlung geführt, die nur einige Meter von der Abrisskante des Tagebaus entfernt liegt. In Gesprächen über Gesellschaft, Umwelt, Politik und Energiewirtschaft wurde mit der Frage "Was brauchen wir und wie wollen wir leben?" zum Nachdenken angeregt. Vom langen Tag und den teils sehr krassen Eindrücken wie erschlagen, erholte sich ein guter Teil auf der Rückreise im Bus dann auch tief schlafend, so dass eine eingehende Reflexion des Erlebten in den nächsten Unterrichtsstunden erfolgen wird.