Lesung am 1. September: Stephanie Bart liest aus ihrem Roman „Deutscher Meister“

20200901SoRGruppebesuchtLesung1.jpgAm Dienstagabend, 1. September 2020, besuchte die SoR-Gruppe des Westfalen-Kollegs eine Lesung von Stefanie Bart zu ihrem Roman „Deutscher Meister“.

Stephanie Bart erzählt in „Deutscher Meister“ auf großartige Weise die Geschichte des Boxers Johann Rukelie Trollmann, der 1933 im nationalsozialistischen Deutschland um den Titel betrogen wurde. Sein Sieg wurde ihm bereits nach drei Tagen aberkannt, und in Kämpfen erlitt er nur Niederlagen, weil Kampfbedingungen so geschaffen wurden, dass sie ausgerechnet ihn und seine Art zu kämpfen benachteiligten. Denn Johann R. Trollmann war Sinti, und als „Zigeuner“ sollte er im nationalsozialistischen Reich nicht Deutscher Meister werden.
„Deutscher Meister“ umfasst die Zeit von Ende März bis Ende Juli 1933. Der politische Machtausbau der NSDAP wird in dem Buch am Rande thematisiert, der Fokus liegt jedoch auf der Ausgrenzungspraxis im Boxsport, welche in diesen Monaten nicht geringer war als in der Politik. „Deutscher Meister“ führt also ins Innerste der nationalsozialistischen Machtentfaltung und an ihre Grenzen. Trollmann wurde 1944 im KZ Wittenberge ermordet. Nach der sehr interessanten Lesung gab es noch die Möglichkeit, der Autorin Fragen zu stellen und über den Roman zu sprechen. Ein insgesamt großartiger, gelungener Abend.

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