Den Namen ein Gesicht geben - Gedenkveranstaltung

20191107Stolpersteine1 „Wir wollen all den Namen auf Stolpersteinen ein Gesicht geben“, so formulierte es ein Studierender des Westfalen-Kollegs in einem Wiki-Eintrag, der in diesem Jahr im Kontext der alljährlichen Erinnerungsarbeit entstand, die sich mit den schuleigenen Stolpersteinen in der Rheinischen Straße für die Familien Neugarten und Jordan befasst.

Anders als sonst fand die Veranstaltung allerdings nicht am 9. November, dem Gedenktag anlässlich der Reichspogromnacht statt, sondern zwei Tage früher am 7. November 2019 im Rahmen des Dortmunder Demokratietages.

 Aus diesem Grunde waren nun erstmalig neben den Studierenden und Kolleg*innen sowie außerschulischen Freund*innen der Erinnerungsarbeit am Westfalen-Kolleg auch jüngere Schüler*innen anderer Schulen an der Veranstaltung beteiligt. Um das Geschehen für die jüngeren Teilnehmenden begreifbar zu machen, war die Einführung in die Thematik kindgerecht gestaltet, u.a. durch die Auseinandersetzung mit altersgemäßen Filmclips und durch die Betonung der Perspektive jüdischer Kinder.Aus den Familien Jordan und Neugarten wurden deswegen auch als Beispiel eines Opfers im Kindesalter, Liesel Neugarten, und als Beispiel einer Überlebenden, die als junge Frau auswanderte, Helga Jordan, in den Mittelpunkt gestellt.

Im Vorfeld hatten die Geschichts- und Informatikfachschaft zusammen mit Studierenden, die auch an der Moderation der Veranstaltung beteiligt waren, Biographien in unterschiedlichen Schwierigkeitsleveln zu diesen beiden Opfern der NS-Verfolgung verfasst. Diese Texte konnten nun online in einem Wiki, das noch weiter ausgebaut werden soll, abgerufen werden. Gerade das Schicksal Liesel Neugartens, die nur 9 Jahre alt wurde, berührte die Grundschüler*innen besonders.

Mit Herzblut waren sie anschließend bei der Sache, um die Stolpersteine der beiden Familien durch Polieren zum Glänzen zu bringen und durch einen Kranz von kleinen Kieselsteinen in Anlehnung an jüdische Grabsitten zu ehren. Voller Spannung verfolgen die jungen ‚Historiker*innen‘ das abschließende Anbringen von NSC-Tags (d.h. auslesbare Chips) an den Stolpersteinen, einer Technik, durch die man nun per Handy Zugang zu den Geschichten Liesel Neugartens und Helga Jordans bekommt. Die Form des Erinnerns mag sich ändern, der Zweck bleibt derselbe: eben den Namen auf Stolpersteinen ein Gesicht zu geben. 20191107Stolpersteine7

20191107Stolpersteine520191107Stolpersteine420191107Stolpersteine3

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.