Projekturs Balu & Du: Ein Studierender berichtet

De20180701BaluundDuSven.jpgr Projektkurs des Westfalen-Kollegs nimmt an dem Mentorenprogramm des „Balu und Du e.V.“ teil und kooperiert dabei mit der Petri-Grundschule in Dortmund. Junge Erwachsene des Kollegs übernehmen dabei die Rolle des „Balu“ und helfen den Grundschulkindern – „Moglis“ genannt – beim groß werden. Eben ganz nach der Geschichte Dschungelbuch.
Der „Balu“ Sven Jacobsen berichtet über seine Erfahrungen aus dem Projektkurs.

"Für den Projektkurs „Balu und Du“ habe ich mich entschieden, weil ich ein Studium der Sozialen Arbeit als mögliche Option in Betracht ziehe. Der Projektkurs bietet dabei eine gute Gelegenheit, in die Arbeit mit Kindern einzusteigen und auszuloten, ob dieser Bereich ein mögliches Arbeitsfeld für das spätere Berufsleben der Sozialen Arbeit sein könnte. Außerdem besteht der Vorteil, dass der Projektkurs als notwendiges Praktikum zur Zulassung zum Studiengang „Soziale Arbeit“ an Fachhochschulen anerkannt wird. Natürlich braucht man auch den nötigen „Bock“, um das Projekt ordentlich, das heißt auch als Bereicherung für das Kind, durchzuziehen. Wer nur wegen des notwendigen Praktikums diesen Projektkurs wählt, wird es vermutlich schwer haben.

Neben den wöchentlichen Unterrichtsstunden innerhalb der Schulzeit finden die wöchentlichen Treffen mit dem Patenkind statt. Die Treffen dauern zwei bis drei Stunden oder auch manchmal länger, je nachdem was man so gemeinsam unternimmt. Dabei ist die Vor- und Nachbereitungszeit nicht zu unterschätzen: Die Aktivitäten während des Treffens müssen vorab geplant werden, was manchmal mehr Zeit in Anspruch nimmt als gedacht, weil auch immer eine Alternative für schlechtes Wetter bereitstehen sollte. Ebenso wird nach jedem Treffen ein Bericht im Online-Tagebuch von „Balu und Du e.V.“ verfasst, von unseren Fachlehrern kommentiert und bei Problemen gegebenenfalls Lösungsvorschläge gemacht. Der zeitliche Aufwand in diesem Projektkurs ist also viel größer als in den anderen.

Es kann auch immer wieder frustrierende Situationen geben, ob nun durch äußere Umstände oder den sich nur schleppend entwickelnden Zugang zum Kind. Beispielsweise gibt es im Projektkurs ein Gespann aus Kind und Mentor, bei dem das Kind nur eine Hand voll Wörter Deutsch spricht und sich mit dem weiteren Erlernen der Sprache sehr schwer tut. Es ist fast keine verbale Kommunikation möglich. Bei einem anderen Gespann gab es zu Beginn Kommunikationsschwierigkeiten mit der Mutter, wodurch sich der Kontakt mit dem Kind zu Anfang eher holprig gestaltete. Herausforderungen dieser Art gab es bei mir und meinem „Mogli“ Emilio (8 Jahre) zwar nicht, dafür allerdings andere: Emilio ist ein begeisterter Fußballspieler. Obwohl wir schon an der Eröffnungsveranstaltung des Projektes Pläne für zukünftige Unternehmungen geschmiedet haben, wollte er ausschließlich Fußball mit mir spielen. Er tat sich etwas schwer damit, neue Dinge auszuprobieren, die er bisher nicht kannte. Es dauerte bis ich verstanden habe, dass etwas sanfter Druck und eine klare Vorgabe Emilio sehr gut tun. Ziel des Projektes ist es nicht, der „Bespaßer“ des „Mogli“ zu sein, sondern gemeinsam Spaß zu haben und dabei einen Mehrwert für das Kind entstehen zu lassen.

Egal welche „Probleme“ bei uns allen aufgetreten sind, konnten bisher doch sämtliche gelöst werden. Es ist eigentlich selbstverständlich, dass nicht alles einfach nur so, ohne Zutun läuft, gibt es doch Gründe, warum die „Moglis“ „Balus“ wie uns brauchen. Ich denke es ist wichtig sich dieses immer wieder bewusst zu machen."

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