Lesung aus dem Roman „Mutterkorn“ - gegen Rechtsextremismus

LesungMutterkorn Am Donnerstag, 10. Oktober 2013, war die DGB-Jugend NRW und Dortmund am Westfalen-Kolleg zu Gast. Vor ca. 150 Studierenden und Lehrenden des Zweiten Bildungswegs las der Autor Leonhard F. Seidl im Rahmen einer Lesereise aus seinem Roman „Mutterkorn“.
Das Publikum erlebte die sehr engagierte Lesung, Seidl gab packende sozial- und gesellschaftskritische Einblicke in brisante Themen wie Drogensucht, Pflegenotstand, Beziehungskrisen, unterfüttert mit Videosequenzen und vertieft in der anschließenden Diskussion.
Im Zentrum von Lesung und Diskussion stand aber die rechtsextreme Gewalt, mit der die Hauptfigur, der junge bayrische Punk Albin, in den Jahren von 1992 bis 2003 immer wieder konfrontiert wird. Er wird auf einem Dorffest von Neonazis zusammengeschlagen, erlebt 1992 die rassistischen Pogrome gegen ausländische Flüchtlinge in Rostock-Lichtenhagen, schließlich scheinen die Rechtsextremen, auf die er im Herbst 2003 in einer Therapieeinrichtung zum Drogenentzug trifft, in eine Anschlagsplanung verwickelt zu sein. Damals konnte ein Attentat auf die Einweihung der Münchener Synagoge knapp vereitelt werden.
In der Diskussion wurden Bezüge zum gewaltbereiten Neonazismus in Dortmund, zu fremdenfeindlicher Hetze vor Flüchtlingsheimen und „Roma-Häusern“ in Berlin und Duisburg, zu den NSU-Morden, ein Opfer war 2006 der Dortmunder Mehmet Kubaşik, hergestellt, die V-Leute-Praxis der Verfassungsschutzämter und rabiate Polizeieinsätze gegen Antifa-Demonstranten kritisiert. Tina Malguth, die neue Jugendsekretärin des DGB Dortmund, bot an, künftig weitere Veranstaltungen antifaschistischer Bildungsarbeit mit dem Westfalen-Kolleg durchzuführen, ein Angebot, das ganz im Sinne von Studierenden und Lehrenden einer "Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist.

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