Jüdische Zeitzeugin

Vera DotanErinnern gegen das Vergessen -
Holocaust-Überlebende Vera Dotan als Podiumsgast im Westfalen-Kolleg

Angesichts der Tatsache, dass es immer noch Menschen gibt, die den Holocaust leugnen, ist Vera Dotans Lebensziel heute das Erzählen über die Zeit des Holocausts. Am 7. November 2012 besuchte Frau Dotan das Westfalen-Kolleg und berichtete vor rund 250 Studierenden in einem bewegenden Vortrag aus ihrem Leben. "Es ist eine Aneinanderreihung von Wundern, dass ich heute hier bin und lebe", beginnt Frau Dotan ihre Schilderungen.

IFrau Dotan mit den Lehrerinnen S. Büscher und Dr. A. Wieberm Alter von 13 Jahren wird Vera Dotan als ungarische Jüdin 1944 zuerst mit ihrer Familie in das Budapester Getto, dann weiter nach Auschwitz verschleppt. Die Familie wird getrennt - Vater und Bruder ermordet. Vera und ihre Mutter werden in das Außenlager Walldorf verschleppt. Vera muss beim Bau der Rollbahn des Frankfurter Flughafens unter Dauerbombardement der Alliierten Zwangsarbeit leisten. Wegen der näher rückenden Front werden sie und ihre Mutter in das Vernichtungslager Ravensbrück geschafft, das Vera Dotan als „den allerschlimmsten Ort“ bezeichnet. Von dort werden Mutter und Tochter mit den anderen Frauen aus Ravensbrück auf den Todesmarsch geschickt. Während eines Luftangriffs gelingt ihnen die Flucht. Dies war eines der Wunder, die sie immer wieder haben überleben lassen, sagt Vera Dotan.

Studierende des Westfalen-KollegsDie Studierenden sind ergriffen von der Persönlichkeit Vera Dotans und dem mit ruhiger Stimme vorgetragenen Bericht. Zahlreiche Fragen zeugen von dem Interesse der Kollegiaten. Doch nicht nur Fragen werden gestellt, die Studierenden sprechen Vera Dotan ihren großen Respekt und auch Dankbarkeit dafür aus, dass diese bereit ist, sie an der schrecklichsten Zeit ihres Lebens teilhaben zu lassen. Spontaner Applaus bekräftigt Vera Dotans Äußerung, dass sie erzähle, um das Vergessen zu verhindern. Die Kraft dafür gebe ihr ihre „herrliche Familie“. Nach über zwei Stunden verlassen alle Beteiligten die Cafeteria des Westfalen-Kollegs mit dem Gefühl, einer besonderen Geschichtsstunde beigewohnt zu haben.

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