Informations- und Diskussionsveranstaltung der Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt

20191104ASW01Am Montag, den 4.11.2019 fand eine Informations- und Diskussionsveranstaltung des langjährigen Projektpartners des Westfalen-Kollegs Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt statt.

Dieses Mal war Jacqueline Santos, Projektleiterin der Nichtregierungsorganisation FASE aus Brasilien und Aktivistin für die Rechte von Kleinbäuerinnen, indigener Bevölkerung und Frauen zu Gast am Westfalen-Kolleg und der Volkshochschule. Sie berichtete über ihre - unter der rechtsextremen Bolsonaro-Regierung zum Teil äußerst gefährliche und schwierige - Arbeit in der Amazonasregion im Nordosten Brasiliens und informierte das interessierte Publikum über deren derzeitige wirtschaftliche Erschließung und die Konsequenzen für Umwelt und Bevölkerung. Für die Übersetzung aus dem Portugiesischen sorgte die Brasilien-Referentin der ASW, Silke Tribukait.

Nach dem Vortrag nutzten einige Zuhörer*innen die Möglichkeit, Fragen zu stellen und zu diskutieren. Hierbei wurde auch deutlich, dass das Konsumverhalten in Europa bzw. in Deutschland direkte Auswirkungen auf die Lebenssituation der indigenen Bevölkerung in der Amazonas-Region hat, sei es durch Autokauf, Palmöl in Kosmetikprodukten und Nahrungsmitteln oder durch Fleischkonsum aus Massentierhaltung. Aluminium für die Autoproduktion wird unter hochproblematischen sozialen und Umweltbedingungen im Nordosten des Landes abgebaut, und der Anbau von Ölpalmen zur Palmölproduktion und Soja für Massentierhaltung in Europa erfolgt großflächig auf ehemaligen Regenwaldflächen. Durch diese Art der Exportwirtschaft wird der Regenwald abgeholzt und großflächig abgebrannt, es werden Schneisen für Eisenbahnlinien geschlagen und Containerhäfen am Amazonas und dessen Nebenflüssen angelegt (teilweise sogar ohne Baugenehmigung), die dem Rohstofftransport dienen und die Umwelt massiv verschmutzen.

Die Arbeit der FASE ermöglicht aber der Bevölkerung, sich z.T. erfolgreich gegen solche Projekte zu wehren. Es wurde erneut deutlich, dass alle Menschen in einer Welt leben und dass nachhaltiger Umgang mit Ressourcen und respektvolle Kooperation ohne Ausbeutung von Menschen und Natur unabdingbar, aber leider nicht selbstverständlich sind.

Während der Veranstaltung wurde durch die Schulleiterin des Westfalen-Kollegs, Frau Dr. Klee, deren Stellvertreter, Herrn Kian, und den Schulleiter der Volkshochschule, Herrn Vollmer, die Hälfte der Einnahmen des gemeinsamen Sommerfests als Spende an die ASW zur Unterstützung ihrer weiteren Arbeit - insbesondere in Brasilien - übergeben.20191104ASW02

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