Außergewöhnliche Filmvorführung über jüdisches Leben in Dortmund von 1938

20190708RuthEisensteinmitNachfahrenEinen ganz besonderen Unterrichtsgang zur Mahn- und Gedenkstätte Steinwache machten Studierende aus den Geschichtskursen des 3. Semesters des Bildungsganges Abendgymnasium und der Geschichts-AG des Westfalen-Kollegs am 8. Juli 2019.

In der Steinwache fand nämlich eine Filmvorführung der besonderen Art statt, die das Leben der ehemals Dortmunder Familie Eisenstein zeigte. Am Vormittag waren für das Ehepaar Eisenstein, das ein Sportartikelgeschäft betrieben hatte und Opfer des Holocaust wurde, zwei Stolpersteine in Dortmund-Hombruch verlegt worden.

Wie durch ein Wunder sind Filmsequenzen über das Familienleben aus jener Zeit, aber auch über die Zerstörung der Dortmunder Synagoge erhalten und durch Umwege wieder aufgetaucht. Nach einer Einführung in den Kontext des hiesigen Holocausts durch den Experten für jüdische Geschichte Dortmunds, Dr. Rolf Fischer, moderierten zwei der Nachfahren der Eisensteins, Ruth Eisenstein und Jan F. Turner, die Abendveranstaltung in der Steinwache und stellten die bewegte Geschichte ihrer seit dem 17. Jahrhundert in der Region ansässigen Familie vor. Dass die in den Filmausschnitten gezeigten Orte auch für heutige Dortmunder*innen wiedererkennbaren Bezugspunkt haben, sich aber auch die gefilmte Lebensführung der Familie so typisch deutsch zwischen Kaffeetafel und Spaziergang bewegte, löste im Publikum ein Gefühl der Betroffenheit aus. Um es mit den Worten einer Studierenden zu sagen: Die Filmdokumente und die Referate der Familienangehörigen zeigten eine ganz besonders berührende Innensicht des jüdischen Lebens in Dortmund zur NS-Zeit. Dieses ermöglichte einen authentischen und einmaligen Einblick und war mitunter sehr persönlich und versöhnlich. k20190708erzen 2

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