Z(w)eitzeugin Frau Engel-Yamini zu Gast im Westfalen-Kolleg Dortmund

Z(w)eitzeugin Frau Engel-Yamini Am 6. Juli 2017 traf sich der erweiterte Kreis der Studierenden, die an der Majdanekfahrt teilgenommen haben, mit Frau Engel-Yamini, die neben ihrer Arbeit als Familientherapeutin über Erfahrungen als Interviewerin für die Shoah Foundation verfügt. Als Gast des Westfalen-Kollegs zeigte sie das von ihr geführte Interview mit Hans Frankenthal, das die Studierenden sehr bewegte.


Hans Frankenthal stammt aus einer jüdischen Viehhändler- und Metzgerfamilie in Schmallenberg (Hochsauerlandkreis) und erfuhr in der NS-Zeit bereits als Jugendlicher die Isolierung, Enteignung und dann Deportation seiner ganzen Familie. Nur er und sein älterer Bruder überlebten den Holocaust und kehrten aus Auschwitz, dem Wunsch ihres ermordeten Vaters folgend, nach Schmallenberg zurück. Auch nach seiner Rückkehr erlebte er weiterhin viel Diskriminierung und kämpfte bis zu seinem Tod, um die Erinnerung aufrechtzuerhalten und die Täter zu Rechenschaft zu ziehen. Besonders engagiert hat er sich für die Entschädigung der Häftlinge, die Zwangsarbeit für den I.G. Farben-Konzern geleistet haben. Seinen Lebensabend hat Hans Frankenthal in Dortmund verbracht, obwohl er von hier aus auch die Deportation erlebte hatte.
Anschließend sprachen die Studierenden auch über die persönlichen Erfahrungen von Frau Engel-Yamini. Ihre Familie erfuhr Antisemitismus im Iran und kam aus diesem Grund in den 1960er Jahren nach Deutschland, wo das Leben der Familie weiterhin viele Schwierigkeiten bereitete. An dieser Stelle wurde klar, dass die „Zweitzeugin“ auch eine Zeitzeugin für die persische und bundesrepublikanische Geschichte jener Jahre ist.
Insbesondere die offene, klare und direkte Art von Frau Engel-Yamini sprach die Studierenden an. So verlief ein lebendiges und fruchtbares Gespräch, das die Studierenden dazu animierte, weiterhin Gebrauch von ihren demokratischen Rechten zu machen und sich darum zu bemühen, den Rechtsstaat aufrechtzuerhalten.

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